Hohe Kundenzufriedenheit
Der Geschäftsführer des Leistungszentrums, Dr. Konrad Steiner, blickte zurück auf zwei erfolgreiche Jahre. In dieser Zeit wurden mehr Industriemittel eingeworben als geplant; darüber hinaus konnten die Partner einige Großprojekte wie beispielsweise die offene Digitalisierungsallianz für die Pfalz akquirieren. Die Projekte mit Kernpartnern wurden ausgebaut und viele neue Kunden, insbesondere aufstrebende Unternehmen aus der Region, aber auch renommierte internationale Unternehmen, konnten gewonnen werden. »Ziel der zweiten Phase ist es insbesondere, die entstandene gute Transferstruktur in der Region zu erweitern, den Austausch mit der Wirtschaft auch im Bereich der Weiterbildung zu intensivieren und die überregionale Sichtbarkeit des Standorts Kaiserslautern zu stärken«, so Konrad Steiner.
Brückenbauer und Kooperationsmotor
Prof. Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, Vizepräsident für Forschung und Technologie der TU Kaiserslautern, verwies insbesondere auf die Integrationskraft des Leistungszentrums: »Das Leistungszentrum ist Brückenbauer und Kooperationsmotor bei zentralen Digitalisierungsthemen. Es verbindet Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Forschung sowie Innovationen in der Wirtschaft und bringt Forscher unterschiedlicher Disziplinen zusammen. Darüber hinaus stärkt es die Kooperation zwischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Kaiserslautern.«
Das Leistungszentrum aus Sicht der Industrie
Einer der Industriepartner ist das John Deere European Technology Innovation Center in Kaiserslautern. Sein Direktor August Altherr betonte die Wichtigkeit der Automatisierung der Landwirtschaft. »Wir werden in Zukunft verstärkt landwirtschaftliche Prozesse – zum Beispiel das Wachstum einer Pflanze – in Algorithmen und Simulationen überführen. Die entsprechenden Technologien entwickeln wir in enger Kooperation mit den Forschern vor Ort.«
Andreas Wiegmann, Geschäftsführer der Math2Market GmbH, sprach über zukünftige Möglichkeiten der Innovation in der Materialentwicklung durch Simulation. »Batterieelektroden, Filtermedien, Faserverbundwerkstoffe und viele weitere Materialien können schon heute im Rechner ausgelegt werden«, so Wiegmann. »In Kaiserslautern finden sich alle in unserem Umfeld benötigten Kompetenzen, von der Mathematik und Informatik über die 3D-bildgebenden Verfahren, Versuchsanlagen bis hin zum 3D Druck auf der Nanoskala, um unsere Technologien weiterzuentwickeln und zu kommerzialisieren.«
Gut aufgestellt bis 2020 – und darüber hinaus
Die Finanzierung des Leistungszentrums liegt auch weiterhin auf mehreren Schultern. So haben sich das Land Rheinland-Pfalz, die Fraunhofer-Gesellschaft und die Industriepartner verpflichtet, bis 2020 insgesamt zehn Mio. Euro aufzubringen – dieser Betrag ist bereits jetzt gesichert! »Darüber hinaus streben wir die Verstetigung des Leistungszentrums an, denn die zukünftigen Herausforderungen verlangen nach Lösungen, die nur durch die zielgerichtete Kombination von Expertisen aus unterschiedlichen Disziplinen gewonnen werden können. Genau das ermöglicht das Leistungszentrum in optimaler Weise«, so Prof. Dr. Peter Liggesmeyer, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering.
Im Anschluss an die feierliche Auftaktveranstaltung konnten sich die zahlreichen Gäste in einer kleinen Ausstellung von der Effizienz des Leistungszentrums überzeugen. Neben Postern zu verschiedenen Projekten waren auch konkrete Anwendungen zu sehen, zum Beispiel die für das digitale Materiallabor GeoDict neuentwickelten Tools zur Filter- und zur Batteriesimulation. Viel Aufmerksamkeit bekam auch die Energiedrehscheibe Amperix, mit der die Integration der erneuerbaren Energien durch Sektorkopplung von Strom, E-Wärme und E-Mobilität gelingt. Davon konnten sich die Besucher vor Ort überzeugen, denn im Atrium des Instituts hatten die Forscher eine Ladestation für E-Fahrzeuge, ein Elektroauto und eine Wärmepumpe aufgebaut und gekoppelt.