Eine Fraunhofer-interne Kommission bewertete für jedes Leistungszentrum die Qualität und Ambition der strategischen und operativen Planungen für das Jahr 2022, die tatsächlich erreichten Ergebnisse und umgesetzten Maßnahmen für das Jahr 2021 sowie ein selbstgewähltes Transferhighlight, das als herausgehobenes Beispiel den Impact des Leistungszentrums verdeutlicht. Jeder dieser drei Bewertungsgegenstände wurde mit 0 bis 10 Punkten beurteilt. In Summe waren so maximal 30 Punkte möglich.
Davon hat das Leistungszentrum Simulations- und Software-basierte Innovation 28 Punkte erreicht. Es landet auf der Spitzenposition – gemeinsam mit dem punktgleichen Leistungszentrum Photonik in Jena, gefolgt vom Leistungszentrum Elektroniksysteme in Erlangen.
Erfolgreiche Zusammenarbeit mit BioNTech überzeugt das Gremium
Als besonders herausragend wurde das Transfer-Highlight 2021 bewertet: die Kooperation mit BioNTech. Im Rahmen dieses Projekts haben die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine flexible Plattform entwickelt, mit der man den Produktionsprozess von individualisierten Krebsmedikamenten sowie des COVID-19-Impfstoffs bei BioNTech managen kann. Damit erzielt das Leistungszentrum laut Aussagen der Gutachter:innen einen »hochrelevanten und weitreichenden Impact«.
Leistungszentrum punktet mit hohem Transfererfolg
Sehr positiv angemerkt wurden die hohen Industrieerträge und insbesondere die jetzt schon beeindruckenden-Software-Lizenzerlöse. Gelobt wurde die gelebte Zusammenarbeit und zudem die Mitarbeitenden-Rotation unter den Partnern. Hervorgehoben wurde außerdem die strategisch vorausschauende Ausrichtung des Leistungszentrums. Aus Sicht der Gutachter:innen sei der Leistungszentrumscharakter, also die enge Kooperation der Partner, klar ersichtlich und führe zu dem hohen Transfererfolg des Leistungszentrums.
Obwohl die selbst gesetzten Ziele des Leistungszentrums sehr ambitioniert seien, würden die Ziele weitgehend erreicht und die geplanten Transfermaßnahmen fast vollständig durch effektive und stichhaltige Maßnahmen überzeugend umgesetzt. Von einem »nahezu perfekten Ergebnis« sprechen die Gutachter:innen.
Hintergrund: Leistungszentren bei Fraunhofer und Bewertungsverfahren
Leistungszentren sind von Fraunhofer initiierte Kooperationsvorhaben zur Vertiefung regionalspezifischer Forschungsschwerpunkte mit dem Ziel, den Impact von FuE-Projekten in Wirtschaft und Gesellschaft zu steigern. Dazu arbeiten Universitäten, Hochschulen, Fraunhofer-Institute und weitere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen an einem Standort themenspezifisch mit Unternehmen und gesellschaftlichen Akteuren zusammen. Sie führen passende Partner zusammen und begleiten Ideen bis in den Markt.
In den letzten Jahren haben die Leistungszentren sich als Speerspitzen für Transfer und Good-Practice-Schmieden etabliert. Ein sogenanntes »Omnibus-Modell« ermöglicht ein wettbewerbliches System mit jährlicher Erfolgsbewertung und konsequenter Ergebnisorientierung. Der 1. Wettbewerbsdurchlauf startete Anfang 2022 mit einer dreijährigen Laufzeit bis einschließlich 2024. Basierend auf den kumulierten Ergebnissen der jährlichen Erfolgsbewertungen (2022, 2023, 2024) und unter dem Grundprinzip »Die Besten bleiben«, scheiden zum Ende der Laufzeit mindestens zwei Leistungszentren aus und mindestens zwei neue Konsortien können deren Platz im 2. Wettbewerbsdurchlauf ab 2025 einnehmen. Die erste dieser Begutachtungen fand im Mai 2022 durch eine Fraunhofer-interne Kommission statt.