Interview mit Sara Kolbenschlag

Die Erstplatzierte der Kategorie Best Poster über das Young Researchers Symposium (YRS) 22

Mit ihrem Poster »Effects of a mosquito control agent on emerging insect communities in freshwater ponds« erreichte Sara Kolbenschlag den ersten Platz der Kategorie Best Poster

Swenja Broschart vom Team Kommunikation des Fraunhofer ITWM hat sich mit der Preisträgerin über ihre Forschung und ihre Eindrücke vom Young Researchers Symposium 2022 unterhalten.

 

Würdest Du Dich kurz vorstellen?

Ich heiße Sara Kolbenschlag, komme ursprünglich aus Bad Dürkheim und wohne jetzt in Landau. Ich habe im Bachelor Biowissenschaften studiert und im Master Ökotoxikologie, und darin promoviere ich jetzt auch in Landau.

Sara Kolbenschlag
© Anja Knäbel
Sara Kolbenschlag untersucht den Einfluss von anthropogenen Stressoren im Wasser auf Insekten.

Worum geht es in Deinem Vortrag am YRS 22?

Ich habe die erste Studie vorgestellt, die ich während meiner Promotion durchgeführt habe. Generell untersuche ich den Einfluss von anthropogenen Stressoren im Wasser auf Insekten, welche sich während ihrer Entwicklung vom Wasser (als Larve) zum Land (z.B. als Mücke) bewegen und so die beiden Ökosysteme verbinden.

Hier konkret wurden Süßwasser-Systeme mit einem standardmäßig verwendeten Stechmückenbekämpfungsmittel behandelt. Dabei haben wir beobachtet, dass sich vor allem das Timing des Schlupfes der Insekten  Emergenz genannt  verändert hat. Und das kann dann wiederum weitreichende Folgen auf zeitlich abhängige Jäger an Land haben, wie z.B. Vögel, Spinnen oder Fledermäuse.

 

Was hat Dich motiviert beim YRS 22 teilzunehmen?

Sich auszutauschen und über den Tellerrand zu blicken ist ja eigentlich immer empfehlenswert und interessant. Und gerade im Rahmen der Fusion von Kaiserslautern und Landau fanden meine Kolleg:innen und ich es eine schöne Gelegenheit uns anzuschauen, welche Forschung in Kaiserslautern betrieben wird und auch andere Studierende und Promovierende kennen zu lernen.

Welche Erfahrung nimmst Du vom YRS 22 mit?

Es hat für mich vor allem verdeutlicht, dass sich die Forschungsbereiche von Landau und Kaiserslautern gut ergänzen und damit tolle Möglichkeiten der Zusammenarbeit in künftigen Projekten bietet.

 

Was hat Dir an dem Tag besonders gefallen?

Der Austausch mit anderen jungen Wissenschaftlern war sehr interessant. Die lockere Atmosphäre war auch mal eine angenehme Abwechslung zu den großen Tagungen oder Konferenzen.

 

Wie hast Du Deinen Erfolg gefeiert?

Meine Arbeitsgruppe hatte für diesen Abend schon lange ein Event geplant  deshalb musste ich leider auch schon vor der Preisverleihung gehen. Umso größer war dann die Überraschung und Freude, als ich von dem Preis erfahren habe! Dementsprechend habe ich dann mit der ganzen Arbeitsgruppe gefeiert.

 

Welchen Tipp hast Du für die Vortragenden des nächsten YRS?

Macht Euch nicht zu viel Druck, sondern versucht Eure Forschung verständlich und vor allem mit Begeisterung zu präsentieren.

Die weiteren Gewinner:innen

 

Erster Platz: Best Talk

Learning from Netflix

Nicolas Hayer stellt in seinem Vortrag vor, wie man, analog zu Filmempfehlungen von Netflix, Vorhersagen für thermodynamsiche Mischungseigenschaften geben kann.

»Ich nehme viele interessante Eindrücke zu Forschungsgebieten unserer Universität mit. Ein solcher Blick über den Tellerrand ist selten und daher besonders hervorzuheben.«

 

Zweiter Platz: Best Talk

Photoactivatable Zinc Sensors

Zink ist ein extrem wichtiges Spurenelement im menschlichen Körper und ist unter anderem mit Lern- und Erinnerungsprozessen in unserem Gehirn verknüpft. Wie man Zink mit photoaktivierbaren Zinksensoren gezielt in Zellen untersuchen und nachverfolgen kann, erklärt Annika Pick (links im Bild).

»Die Veranstaltung bietet eine tolle Gelegenheit, sich in einem Vortrag auch mal kreativ auszutoben, und das sollte man nutzen.«

 

Zweiter Platz: Best Poster

Multinuclear Copper Complexes – From Nature to Industry

Meike Landsiedel stellt, inspiriert von Molekülen in der Natur, für Anwendungen in der Industrie neue Verbindungen im Labor her.

»Ich finde es oft nicht einfach, Fachfremden meine Begeisterung für Chemie nachvollziehbar zu machen. Daher war es für mich eine Herausforderung meine Forschung einem fachübergreifenden Publikum näher zu bringen.«

 

Dritter Platz: Best Talk

Analyzing Emojis in Feedback to Improve Apps

Simon Scherr stellt vor, wie er mithilfe von Emojis Texte, zum Beispiel das Feedback zu Apps, klassifizieren kann. 

»Häufig sind Konferenzen in einer sehr engen Blase unterwegs daher ist die Interdisziplinarität des YRS eine sehr schöne Sache mit all den verschiedenen Themen und Perspektiven.«

 

Dritter Platz: Best Poster

How Work-shy Scientists Identify Insects

Nina Röder erklärt, wie »arbeitsscheue« Wissenschaftler:innen ohne aufwendige DNA-Extraktion Insekten genetisch bestimmen können.

»Es war eine schöne Erfahrung mit zum Beispiel MathematikerInnen und ComputerwissenschaftlerInnen über die Bedeutung von menschlichen Einflüssen auf die Biodiversität von Insekten zu diskutieren, mir wurden dabei sehr viele spannende Fragen gestellt.«