Interview mit Nina Röder

Die Drittplatzierte der Kategorie Best Poster über das Young Researchers Symposium YRS 22

Mit ihrem Poster »Efficient DNA Metabarcoding of Dipterans: How Work-Shy Scientists Identify Insects« gewann Nina Röder den dritten Preis in der Kategorie Best Poster. 

Swenja Broschart vom Team Kommunikation des Fraunhofer ITWM hat sich mit der Preisträgerin über ihre Forschung und ihre Eindrücke vom Young Researchers Symposium 2022 unterhalten.

 

Würdest Du Dich kurz vorstellen?

Mein Name ist Nina Röder, ich promoviere gerade im dritten Jahr an der Universität in Landau im Fach Umweltwissenschaften.
 

Worum geht es in Deinem Beitrag zum YRS 22?

Darin habe ich die von mir entwickelte und getestete Vorgehensweise eines verkürzten DNA-Metabarcodings vorgestellt. Beim DNA-Metabarcoding können wir zum Beispiel Insekten in Mischproben genetisch bestimmen, was Aussagen über die Biodiversität zulässt.

Ich habe den aufwendigen Schritt der DNA-Extraktion weggelassen und stattdessen direkt die getrocknete Mischprobe verwendet, nachdem ich gelesen hatte, dass diese Methode bei einer anderen Anwendung im Feld der Genetik erfolgreich war. Meine Tests haben gezeigt, dass wir so mit deutlich weniger Aufwand gleich aussagekräftige Ergebnisse erzielen.

Nina Röder
© Anja Knäbel
Nina Röder, Drittplatzierte der Kategorie »Best Poster« beim Young Researchers Symposium (YRS) 2022, forscht daran, wie Insekten ohne aufwendige DNA-Extraktion genetisch bestimmt werden können.

Was hast Du nun weiter mit Deinem vielversprechenden Ergebnis vor?

Meinen Ansatz möchte ich in dem Journal »Methods in Ecology and Evolution« veröffentlichen, ein positives Feedback der Reviewer habe ich bereits erhalten.
 

Was hat Dich motiviert beim YRS 22 teilzunehmen?

Ich habe mich für eine Teilnahme beim YRS beworben, weil ich es für eine gute Gelegenheit hielt, Jungwissenschaftler:nnen aus Kaiserslautern kennenzulernen und uns zu vernetzen. Außerdem gefiel mir die Möglichkeit, meine Forschung vor einem breiten Publikum zu präsentieren, das nicht in meinem Forschungfeld tätig ist.

Welche Erfahrung nimmst Du vom YRS 22 mit?

Es war eine schöne Erfahrung mit zum Beispiel MathematikerInnen und ComputerwissenschaftlerInnen über die Bedeutung von menschlichen Einflüssen auf die Biodiversität von Insekten zu diskutieren, mir wurden dabei sehr viele spannende Fragen gestellt. Generell war es sehr beeindruckend zu sehen, in wie vielen verschiedenen Wissenbereichen Forschung betrieben wird – ein wertvoller Blick über den eigenen Tellerrand.

Was war Dein Highlight?

Über den Gewinn haben wir uns natürlich alle sehr gefreut, besonders weil unser Graduiertenkolleg SystemLink gleich mit zwei Beiträgen gewonnen hat.

Hast Du einen Tipp an die Vortragenden des nächsten YRS?

Mein Tipp an die zukünftigen Vortragenden: Bevor Ihr Euren Beitrag gestaltet, überlegt Euch, welche Kernaussage Ihr rüber bringen wollt. Euren Beitrag gestaltet Ihr dann so, dass ein breites Publikum diese Aussage verstehen kann. Niemand kann alles präsentieren, aber wenn Euer Beitrag neugierig gemacht hat, könnt Ihr die spannenden Details in die Gespräche danach einbringen. Viel Erfolg!

Die weiteren Gewinner:innen

 

Erster Platz: Best Talk

Learning from Netflix

Nicolas Hayer stellt in seinem Vortrag vor, wie man, analog zu Filmempfehlungen von Netflix, Vorhersagen für thermodynamsiche Mischungseigenschaften geben kann.

»Ich nehme viele interessante Eindrücke zu Forschungsgebieten unserer Universität mit. Ein solcher Blick über den Tellerrand ist selten und daher besonders hervorzuheben.«

 

Erster Platz: Best Poster

Effects of a Mosquito Control Agent

Sara Kolbenschlag untersucht den Einfluss von anthropogenen Stressoren im Wasser auf Insekten, welche sich während ihrer Entwicklung vom Wasser zum Land bewegen und so die beiden Ökosysteme verbinden. 

»Es hat für mich vor allem verdeutlicht, dass sich die Forschungsbereiche von Landau und Kaiserslautern gut ergänzen und sich damit tolle Möglichkeiten der Zusammenarbeit in künftigen Projekten bieten.«

 

Zweiter Platz: Best Talk

Photoactivatable Zinc Sensors

Zink ist ein extrem wichtiges Spurenelement im menschlichen Körper und ist unter anderem mit Lern- und Erinnerungsprozessen in unserem Gehirn verknüpft. Wie man Zink mit photoaktivierbaren Zinksensoren gezielt in Zellen untersuchen und nachverfolgen kann, erklärt Annika Pick (links im Bild).

»Die Veranstaltung bietet eine tolle Gelegenheit, sich in einem Vortrag auch mal kreativ auszutoben, und das sollte man nutzen.«

 

Zweiter Platz: Best Poster

Multinuclear Copper Complexes – From Nature to Industry

Meike Landsiedel stellt, inspiriert von Molekülen in der Natur, für Anwendungen in der Industrie neue Verbindungen im Labor her.

»Ich finde es oft nicht einfach, Fachfremden meine Begeisterung für Chemie nachvollziehbar zu machen. Daher war es für mich eine Herausforderung meine Forschung einem fachübergreifenden Publikum näher zu bringen.«

 

Dritter Platz: Best Talk

Analyzing Emojis in Feedback to Improve Apps

Simon Scherr stellt vor, wie er mithilfe von Emojis Texte, zum Beispiel das Feedback zu Apps, klassifizieren kann. 

»Häufig sind Konferenzen in einer sehr engen Blase unterwegs daher ist die Interdisziplinarität des YRS eine sehr schöne Sache mit all den verschiedenen Themen und Perspektiven.«